Materialien und Vorschläge für Juli

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Vorgeschlagener Ablauf eines gemeinsamen Gebets

Dieser Gebetsvorschlag enthält ein Lied in Zulu-Sprache. Jeden Monat wird Musik aus einer anderen kirchlichen Tradition zum Mithören und/oder Mitsingen vorgeschlagen. Die Musik kann natürlich an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden, genauso wie die Gestaltung des Raumes.

 

Lied: Thuma mina nkosi yam (Sende mich, Herr) – Lied in Zulu-Sprache

 

Psalm 147

Halleluja!

Lobe den Herrn, meine Seele!

 

Ich will den Herrn loben, solange ich lebe,

meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.

Verlasst euch nicht auf Fürsten,

auf Menschen, bei denen es doch keine Hilfe gibt.

Haucht der Mensch sein Leben aus und kehrt er zurück zur Erde,

dann ist es aus mit all seinen Plänen.

 

Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist

und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt.

Der Herr hat Himmel und Erde gemacht,

das Meer und alle Geschöpfe;

er hält ewig die Treue.

Recht verschafft er den Unterdrückten,

den Hungernden gibt er Brot.

 

Der Herr befreit die Gefangenen;

den Blinden öffnet er die Augen und richtet die Gebeugten auf.

 

Der Herr beschützt die Fremden

und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem

Halleluja!

Lobe den Herrn, meine Seele!

 

Ich will den Herrn loben, solange ich lebe,

meinem Gott singen und spielen, solange ich da bin.

Verlasst euch nicht auf Fürsten,

auf Menschen, bei denen es doch keine Hilfe gibt.

Haucht der Mensch sein Leben aus und kehrt er zurück zur Erde,

dann ist es aus mit all seinen Plänen.

 

Wohl dem, dessen Halt der Gott Jakobs ist

und der seine Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, setzt.

Der Herr hat Himmel und Erde gemacht,

das Meer und alle Geschöpfe;

er hält ewig die Treue.

Recht verschafft er den Unterdrückten,

den Hungernden gibt er Brot.

 

Der Herr befreit die Gefangenen;

den Blinden öffnet er die Augen und richtet die Gebeugten auf.

 

Der Herr beschützt die Fremden

und verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem.

 

Bibeltext

Aus dem Ersten Petrusbrief: Kommt zu Christus, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, von Gott aber auserwählt und geehrt worden ist. Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen. Denn in der Schrift heißt es: ‚Seht her, ich lege in Zion einen auserwählten Stein, einen Eckstein, den ich in Ehren halte; wer an ihn glaubt, der geht nicht zugrunde.‘ Euch, die ihr glaubt, gilt diese Ehre. Für jene aber, die nicht glauben, ist dieser Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden, zum Stein, an den man stößt, und zum Felsen, an dem man zu Fall kommt. Sie stoßen sich an ihm, weil sie dem Wort nicht gehorchen; doch dazu sind sie bestimmt. Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. Einst wart ihr nicht sein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk; einst gab es für euch kein Erbarmen, jetzt aber habt ihr Erbarmen gefunden.

(1 Petrus 2,4–10)

 

Lied – The kingdom of God

 

Gedanken zum Schrifttext

Kommt zusammen in die Gemeinschaft mit Christus und mit anderen, damit euer Glaube und euer geistliches Leben tiefer werden und wachsen, damit euer Zeugnis für die Liebe Gottes und seine Barmherzigkeit zunehmen kann.

Diese Aufforderung aus dem 1. Petrusbrief richtet sich an Leser in Kleinasien, der heutigen Türkei. Tief verwurzelt in den Psalmen und den Schriften der Propheten, sollen wir tiefer in die Quellen des Glaubens eindringen und uns nach fester geistlicher Nahrung sehnen (V. 2–3), nachdem wir „gekostet haben, dass der Herr gut ist“ (Psalm 34,8). Mit mehreren alttestamentlichen Bildern, ausgerichtet auf Christus, sind wir in eine Gemeinschaft mit Christus eingeladen (V. 4–5). Die Glaubenden sollen zu Christus zu kommen, „dem lebendigen Stein“, um sich zu einem geistlichen Haus, einem lebendigen Tempel, aufbauen zu lassen – wie heilige Priester, die geistliche Opfer darbringen (Römer 12,1–2). Ein Stein allein ist kein Haus – dies ist kein individueller Prozess, sondern ein gemeinschaftlicher. So wie viele Steine zusammengefügt werden, um die Wände eines Hauses zu bauen, sind die Glaubenden miteinander verbunden. Jeder ist mit den anderen verbunden, jeder ist mit Christus verbunden, und so bilden alle eine Gemeinschaft mit Christus, und so ist es auch mit uns. Auf diese Weise werden auch wir zu lebendigen Steinen – wir werden verwandelt, um Christus gleich zu werden!

 

Diese Aufforderung und das Bild von den Steinen wird erweitert, indem das Volk Gottes aufgerufen wird, in Christus den von Gott erwählten Eckstein zu sehen (V. 6–8). Ein Eckstein ist der Grundstein, der wichtigste Stein. Er musste genau im 90-Grad-Winkel stehen; sorgfältig behauen beruht auf ihm die Stabilität und Langlebigkeit des Gebäudes. Er verbindet zwei Mauern, was möglicherweise als die Verbindung zwischen der jüdischen und der heidnischen Glaubensgemeinschaft gedeutet wird. Christus war verworfen worden, wurde aber zu diesem auserwählten Eckstein (Jesaja 28,16; Psalm 118,22; Jesaja 8,14). Diejenigen, die an Christus als Eckstein glauben, die Christus begegnen, erfahren, wie kostbar dies ist, und werden verwandelt.

 

Durch die Gnade kommen die Glaubenden zu Christus; sie werden zu lebendigen Steinen und finden ihre Identität in Christus (V. 9–10). Durch unsere Begegnung mit Gott in Christus, insbesondere in der Eucharistie, werden wir zum Leib Christi. Die Adjektive „auserwählt … königlich … heilig“ (vgl. Jesaja 43,20-21; Exodus 18,5-6; Hosea 2,23) und die Substantive „Geschlecht … Priesterschaft … Stamm … Volk“ – sind alles Kollektivbegriffe. Noch einmal: Es ist kein individueller Akt, wie Christus zu werden, wir werden in der Gemeinschaft wie Christus – in der Gemeinschaft werden wir verwandelt. Das Ziel ist, dass die Gemeinschaft Glaubenden die mächtigen Taten dessen verkündet, der uns durch den rettenden Tod und die Auferstehung Christi aus der Finsternis (dem Tod) in das wunderbare Licht (das Leben) gerufen hat. Mit anderen Worten: unserer zerbrochenen und verletzten Welt Christi Dienst der Heilung und Hoffnung anzubieten. Die Glaubenden erhalten ihre Identität als Gottes eigenes Volk, da die vom Propheten Hosea ausgesprochenen Urteile rückgängig gemacht werden (Hosea 1,6.9;2,1.3). Jetzt sind wir Gottes Volk, jetzt haben wir Gottes Gnade und Erbarmen empfangen. So sind wir verwandelt, weil wir mit bedingungsloser, unendlicher Liebe geliebt werden, auserwählt in Gnade, um der Welt Gottes unendliche Barmherzigkeit, Mitgefühl und Liebe zu verkünden.

 

Was für eine wunderbare Einladung an uns als Glaubende: zu Christus kommen, in Gemeinschaft mit Christus sein, uns mit anderen in Gemeinschaft vereinen, um so in Gemeinschaft mit Christus zu leben und freudig Gottes unendliche Liebe und Gnade, Barmherzigkeit und Erbarmen zu bezeugen! Wie werden wir antworten?

Rev. Wilma Jakobsen

Anglikanische Pfarrerin (Volmoed, Südafrika)

 

Fragen für ein Gruppengespräch

– Wie antworten wir auf den Ruf „Kommt zu Christus“? Was tun wir, was uns hilft, zu Christus zu kommen?

– Gehöre ich einer eucharistischen Gemeinschaft an, in der ich Christus begegne und in der ich in Gemeinschaft mit Christus und anderen lebe und dadurch verwandelt werde? Wie geschieht das?

– Wie können wir die unendliche Liebe, Gnade und Barmherzigkeit Gottes bezeugen und unserer zerbrochenen und verletzten Welt Heilung und Hoffnung geben?

 

Erfahrungsbericht

Erfahrungen mit dem kirchliche Leben, mit Gemeinschaft und Synodalität im ökumenischen Kontext. Für diesen Monat hier einen Kurzfilm vom letzten Jahr von „Pro Oriente“ im Nahen Osten:

 

Worte der frühen Christen

Die Kirche ist eine weltweite Gemeinschaft von so unterschiedlichen Menschen, dass niemand aus ihr herausfallen kann; zusammen bilden sie alle eine organische Einheit und sind durch die schlichte und unaufhebbare Gnade und die Kraft des Glaubens miteinander verbunden. (…) So ist Christus alles in allen und sammelt mit der einfachen, aber unendlich weisen Kraft seiner Güte alles in sich, wie ein Mittelpunkt, in dem sich alle Linien treffen. Die verschiedenen Geschöpfe und Werke des einen Gottes sollen sich nicht mehr fremd oder gar feindlich gegenüberstehen, sondern einen Ort haben, an dem sie in Freundschaft und Frieden miteinander leben können.

Maximus der Bekenner (VI. Jahrhundert)