Materialien und Vorschläge für Februar

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Vorgeschlagener Ablauf eines gemeinsamen Gebets

Dieser Gebetsvorschlag enthält Gesänge aus Taizé, die Musik kann natürlich an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Unter https://www.taize.fr/de_article1126.html gibt es Anregungen für die Gestaltung des Raums, damit eine Atmosphäre des Gebets entsteht, sowie Hinweise zur Begleitung der vorgeschlagenen Gesänge.

Gesang: Laudate omnes gentes

Adsumus-Gebet

Jede Sitzung des Zweiten Vatikanischen Konzils begann mit dem Gebet „Adsumus Sancte Spiritus“. Die ersten Worte dieses lateinischen Gebets lauten in der Übersetzung: „Wir stehen vor dir, Heiliger Geist.“ Es wird seit Jahrhunderten bei Konzilien, Synoden und anderen kirchlichen Zusammenkünften verwendet und geht auf Isidor von Sevilla (um 560-636) zurück. Wir sind aufgerufen, den synodalen Weg der Synode 2021-2024 aufzunehmen. Dieses Gebet lädt den Heiligen Geist ein, in uns zu wirken, um eine Gemeinschaft und ein Volk der Gnade zu sein. Für die Synode 2021-2024 schlagen wir folgende vereinfachte Fassung vor, die den unterschiedlichen Gruppen und liturgischen Versammlungen entgegenkommt:

Wir stehen vor dir, Heiliger Geist,
In deinem Namen sind wir versammelt.
Du, unser wahrer Ratgeber:
Komm zu uns, steh uns bei, kehre ein in unsere Herzen.
Lehre uns, wohin wir gehen sollen;
zeige uns, wie wir das Ziel erreichen können.
Bewahre uns davor, als schwache und sündige Menschen die Orientierung zu verlieren.
Lass nicht zu, dass Unwissenheit uns auf falsche Wege führt. Gib uns die Gabe der Unterscheidung, dass wir unser Handeln nicht von Vorurteilen und falschen Rücksichten leiten lassen.
Führe uns in dir zur Einheit,
damit wir nicht vom Weg der Wahrheit und der Gerechtigkeit abkommen,
sondern auf unserer Pilgerschaft dem ewigen Leben entgegenstreben.
Das erbitten wir von dir,
der du zu allen Zeiten und an allen Orten wirkst,
in der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn
von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Gesang: Veni Sancte Spiritus

Psalm (wird entweder im Wechsel rezitiert oder die Gemeinde singt zwischen den einzelnen Strophen jeweils z.B. ein Halleluja)

Ich will den Herrn allezeit preisen,
immer sei sein Lob in meinem Mund;
meine Seele rühme sich des Herrn;
die Armen sollen es hören und sich freuen.

Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen rühmen.
Ich suchte den Herrn, und er hat mich erhört,
er hat mich all meinen Ängsten entrissen.

Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.
Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten.

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;
wohl dem, der sich zu ihm flüchtet!
(aus Psalm 34)

Lesung

Jesus sagte: „Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.”
Matthäus 13,44–46

Gesang: Christe lux mundi

Stille

Fürbitten (zwischen den einzelnen Fürbitten wird als Antwort z. B. Kyrie eleison. Am Ende können weitere Fürbitten hinzugefügt werden, um örtliche oder aktuelle Anliegen der Welt aufzugreifen)

Für alle, die treu dein Wort verkünden, bitten wir dich, Herr.

Lass uns deine Gegenwart in unserem Nächsten erkennen und aufmerksam sein auf die Armen und Benachteiligten um uns herum.

Für alle, die an ihrem Arbeitsplatz leiden oder keine Arbeit haben; dass ihre Würde geachtet werde, bitten wir dich, Herr.

Für die Strafgefangenen und alle von der Gesellschaft Vergessenen. Hilf uns, ihnen unsere Solidarität zu zeigen, du Quelle des Trostes.

Für die verlassenen Kinder, dass sie Frieden finden bei denen, die sich ihrer annehmen, bitten wir dich, Herr.

Für Lehrer und Forscher, dass ihre Arbeit der ganzen Menschheit zugutekomme, bitten wir dich, Herr.

Für alle, die im öffentlichen Leben Verantwortung tragen; dass sie zum Wohle aller handeln, bitten wir dich, Herr.

Vaterunser

Gebet

Gott alles Lebens, hilf uns, uns dir in Stille und Liebe anzuvertrauen. Dies fällt uns Menschen nicht leicht, aber in den tiefsten Tiefen unseres Seins bist du da, und dein Wille für uns ist strahlende Hoffnung.

Gesänge:
Bless the Lord my soul
In the Lord I’ll be ever thankful
Misericordias Domini

Einige Gedanken zur Lesung (Matthäus 13,44–46)

Diese beiden Gleichnisse machen uns Mut; sie sind auch für uns ein „verborgener Schatz“.

Das Augenmerk liegt interessanterweise nicht auf dem Finden des Schatzes bzw. der Perle, sondern auf der Reaktion des Menschen: „Er verkaufte alles, was er besaß, und kaufte sie.“ Das Ergreifen des Schatzes, den Gott uns geben will, betrifft unsere ganze Person. Wir können nicht nur mit einem Teil unserer selbst nach dem Sinn des Lebens suchen; es geht um alles oder nichts. Das klingt beängstigend: Können wir alles riskieren, „alles verkaufen, was wir besitzen“? Vielleicht liegt der Schlüssel in der Freude dessen, der den verborgenen Schatz findet. Wenn wir eine Freude erfahren, die von Gott kommt, eine authentische Freude, dann fühlen wir uns nicht mehr so sehr an Dinge gebunden. Unsere Prioritäten ändern sich; wir werden bereit, unser Leben in einer Weise verändern zu lassen, die wir nicht vorhersehen konnten und die wir nicht durch unseren Willen allein hätten bewältigen können.

Das erste Gleichnis hebt hervor, dass Gott den verborgenen Schatz schenkt, unabhängig von unserer Anstrengung, selbst wenn wir gar nicht wissen, wonach wir eigentlich suchen. Erst wenn der Mensch unerwartet über den Schatz stolpert, bemerkt er, was er die ganze Zeit gesucht hat.

Im Gegensatz dazu suchte der Kaufmann, der die wertvolle Perle findet, bereits nach Perlen. Auch wenn das Evangelium es nicht erwähnt: Er muss bereits eine ganze Sammlung besessen haben. Durch seine Erfahrung konnte er die große Perle ausfindig machen. Unsere kleinen Schritte des Vertrauens im Alltag bereiten viel mehr, als uns bewusst ist, die großen Entscheidungen des Lebens vor.

Aber die Perlen, die der Kaufmann besitzt, belasten ihn auch. Er hat viel Zeit und Kraft damit verbracht, sie zusammenzutragen, nun muss er sie für etwas Wichtigeres loslassen. Das fällt schwer. Auch wir müssen unterscheiden zwischen dem, was gut, und dem, was besser ist. Wir haben viele an sich gute Dinge im Leben – Studium, Reisen, Arbeit und vieles mehr. Aber auch gute Dinge können zu einer Ablenkung werden! Wir können anderen Gutes tun und interessante Erfahrungen machen, und doch bleibt unser Lebens im Innersten leer. Der Kaufmann hat zwar viele gute Perlen gefunden, aber er sehnt sich nach der einen, wertvollen Perle, nach dem eigentlichen Ruf Gottes an ihn.

Fragen für den Austausch in den Kleingruppen

– Inwiefern ist mein Glaube ein Schatz, eine wertvolle Perle?

– Bin ich eher wie derjenige, der sucht, oder wie der, der unerwartet findet?

– Habe ich schon einmal eine Freude erfahren, die meine Prioritäten verändert und mich veranlasst hat, weniger an dem zu hängen, was mir vorher wichtig war?

– Welche Schätze des Reiches Gottes haben mir andere gezeigt?

Wen könnte ich oder wen könnten wir besuchen?

– Sich einen Ort aussuchen, an dem man den verborgenen Schatz des Reiches Gottes finden kann.
– Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher sozialer Herkunft dazu einladen.
– An diesem Ort jemanden bitten, kurz von den Herausforderungen und Freuden zu erzählen, die er/sie dort erfährt.
– Nach dem Besuch kann jeder/jede
seine Eindrücke kurz aufschreiben, um beim nächsten Treffen davon zu erzählen.

Weitere Materialien:

https://www.synod.va/en/news/biblical-resources-for-synodality.html